„Muss das sein?“,

fragte ich mich selbst, als ich nach Zögern mein Planungsangebot abgab. Parkplätze, Asphaltflächen und Abstandsgrün gehören nicht zu meinen dringlichsten Anliegen. Die Coronazeit gab keine Planungssicherheit in Bezug auf Kinderspielplätze und Gewässerrenaturierungen. „Ja, das muss sein!“.

Sachlich agierender Bauherr, strenger Zeitplan, enge Abstimmungen mit zahlreichen Fachplanern, straffe Projektsteuerung und schließlich viele technische Unbekannte in einem eigentlich klassischen Planungsmetier. Herausforderungen sind toll!

Eine Kollegin unterstützte bei pragmatischer und so gut wie nachhaltiger Entwurfsfindung. Der nie aus den Augen gelassene Wille zur klimaresilienten Gestaltung macht sich in diesem Projekt vielleicht nur im Kleinen und Unscheinbaren bemerkbar: Absolutes Komprimieren der versiegelten Flächen, Stellplätze trotz größer werdender Autos aufs Minimum reduzieren, das wenige verbleibende Grün zusammenhängend halten, einen Großbaum entgegen der Praktikabilität so gut wie möglich schützen, Wildstauden statt Cotoneaster pflanzen, einen winzigen Sitzplatz erstreiten, vorhandene Zäune einbinden, eine Wildwiesenansaat etablieren entgegen lebensleerer Rasenflächen.

Vielleicht keine sprühende Begeisterung der Bauherrnschaft kam mir entgegen – doch von Anfang an Vertrauen beim Entwickeln dieser Lösungen. Das tat gut und hat beflügelt. Das nächste Mal traue ich mich, auch bei der Planung des Gründachs mitmischen zu wollen. Vielleicht auch Fassadenbegrünung trotz aller Totschlagargumente? Es gibt noch viel Potenzial nach oben, Gewerbestandorte nicht nur als Ressourcenverbraucher zu sehen, sondern besser zu werden beim nachhaltigen Neubau.

Und deshalb muss es sein, auch dieses Projekt auf meiner Website zu erwähnen.